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Neujahranblasen

Geschichtlicher Hintergrund des Neujahranblasen

Ein sehr selte gewordener Brauch ist das Neujahranblasen. Der Brauch des Neujahranblasens gehört zu den so genannten Lärm- und Weckbräuchen. Sie haben sich bis heute erhalten, angefangen vom „Apperschnalzen” mit überlangen Peitschen, über Feuerwerke, bis eben zum Anblasen. In der Chronik des Allgäuer Ortes Maria Thann von 1928 heißt es lapidar: „Begleitumstände wie Alkohol oder schlechtes Wetter waren bläserisch nicht leicht zu verkraften.” Gut, zumindest der Alkohol ist definitiv bei unserem Jugendblasorchester kein Problem.

Der Brauch ist weitgehend verbreitet, so findet man in vielen Regionen Österreichs und im bayerischen Alpenvorland immer wieder Gruppen, die um den Neujahrstag der Bevölkerung musikalische Ständchen zu Gehör bringen.
In Brannenburg (Chiemgau) wurde z. B. schon im Jahr 1890 mit dem Neujahranblasen begonnen. Die Kapelle ging am Silvestertag als Gruppe von Haus zu Haus und wurde für ihre, vor allem kirchlichen, Auftritte im laufenden Jahr entlohnt. Dies geschah in Form von Geldspenden als auch in Naturalien.

Heutiger Grundgedanke

Bei diesem wunderbaren seltenen Brauch geht eine Blaskapelle entweder alljährlich, alle zwei Jahre oder alle vier Jahre meist in der Gemeinde/Stadt in der die Musikkapelle beheimatet ist, von Ort zu Ort und dort wiederum von Haus zu Haus und begrüßt musikalisch mit den Hausbewohnern das neue Jahr. Durch den persönlichen Besuch durch die Musiker und gleichzeitiger Überbringung eines kleinen Ständchens, wird der Bevölkerung die Möglichkeit zur Spendenabgabe gegeben. Freunde und Gönner der Blasmusik nehmen diesen Anlass gerne an, um sich bei den Musikern durch eine finanzielle Unterstützung zu bedanken.

Neujahranblasen des Jugendblasorchesters der Viel-Harmonie

In Kelheim und Riedenburg marschiert das Jugendblasorchester der Viel-Harmonie im unteren Altmühltal e.V. zwischen Weihnachten und Neujahr des alten Jahres (üblicherweise am 27.12. und am 29.12) von Haus zu Haus.

Den Bläsern wird dann ein herzliches Vergelt‘s Gott (Danke schön) gesagt.

In so manchem Haus erhalten die jungen Musikanten schon mal Geld als Dankeschön.
Hierbei ist natürlich anzumerken, dass das erhaltene Geld meist für die Jugendarbeit, Noteneinkauf, Spende an eine soziale Einrichtung und dergleichen verwendet wird.